Moldawien - die Geschichte

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Klaus
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Moldawien - die Geschichte

Beitrag von Klaus »

Anlässlich der Ankündigung einer Veranstaltung hat die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ einen kurzen Überblick über die moldawische Geschichte ins Netz gestellt:

"Die Republik Moldau wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig. Sie ist mit etwa 2,6 Millionen Einwohnern einer der kleinsten und ärmsten Staaten in Europa. Kurz nach der Unabhängigkeit gab es mit der von Russen dominierten und von Russland unterstützten Kräfte in Transnistiren einen blutigen Sezessionskrieg, der über drei Jahrzehnte eingefroren, aber nicht gelöst wurde. Das Gebiet der heutigen Republik Moldau – mit Ausnahme Transnistriens, aber inklusiv des Budschak – gehörte zum mittelalterlichen Fürstentum Moldau, dann zum Osmanischen Reich und ab 1812 unter der Bezeichnung Bessarabien zum russischen Zarenreich. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Bessarabien zu Rumänien und 1940 zur Sowjetunion. Innerhalb der Sowjetunion wurden neue Verwaltungsgrenzen gezogen, so kam das lange und schmale Industriegebiet jenseits des Nistru – Transnistrien – zur Sowjetrepublik Moldau und der ans Schwarze Meer angrenzende Budschak zur sowjetischen Ukraine. Die Lingua Franca in der Sowjetunion war das Russische, und es gab zahlreiche Zu- und Abwanderungen, so dass die Bevölkerung beim Zerfall der Sowjetunion ethnisch und sprachlich gemischt war. Es gab russland- bzw. rumänienfreundliche Gruppen, wirtschaftliche Abhängigkeiten insbesondere zu Russland, so dass die Nationswerdung erschwert war. Die Nachwendejahre sind durch zahlreiche politische Konflikte, Korruption, wirtschaftlichen Niedergang, Verarmung und Abwanderung gekennzeichnet. Nach dem Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine haben besonders viele Flüchtlinge in der Moldau eine vielfach nur temporäre Zuflucht gefunden. Die Moldau befürchtet, das nächste Opfer russischer Aggression zu werden. Russland versucht, die verletzliche moldauische Demokratie zu destabilisieren. Die lebensnotwendige Gasversorgung aus Russland wurde bereits gekappt. Die Europäische Union hat die Dringlichkeit der Unterstützung für die Moldau anerkannt und bemüht sich, den Staat zu stützen. Gemeinsam mit der Ukraine ist sie EU-Beitrittskandidat, allerdings ohne zeitliche Perspektive."
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