Olli hat geschrieben: ↑Do 5. Okt 2023, 06:38
Im Euractiv Artikel wird eigentlich festgestellt, dass es den Rumänen nicht um Umweltschutz oder Kostensenkung, sondern nur um Geld (verdienen) geht!
Ich habe selber seit kurzem ein Balkonkraftwerk und bin überrascht, wie viel dieses liefert! Die Idee war (und ist) die Stromkosten etwas zu senken und auf längere Frist eine Autarkie aufzubauen (Speicher wird folgen!) Aber Geld damit verdienen?
Link zum Artikel
Zurück zum Ausgangspunkt: eigentlich ist in Rumänien stromtechnisch viel passiert, in den 60 -ern und 70 -ern. Die ganzen Wasserkraftwerke (und leider später auch Atommeiler) sollten das Land unabhängig machen. Aber dabei blieb es dann auch weitgehend stehen. Problematisch ist nicht zuletzt die letzte Meile zu den einzelnen Verbrauchern - und nicht zuletzt die Leitungen in den Häusern selber. Als Beispiel: eine gute Freundin aus Klausenburg wohnt in einem der einstigen Vorzeige - Blocs aus Ceausescu´s Zeit und ursprünglich war ihre Gemeinschafts - Gasheizung für jeweils mehrere Wohnblocs eine ganz gute Sache. Nur haben nach 1990 nach und nach immer mehr Eigentümer der Wohnungen sich kleine Gasthermen eingebaut. Die Folge: von den 30 -40 Wohnungen in ihrem Haus sind noch 3 an die Großanlage angeschlossen, die ursprünglich ja für alle vorgesehen war. Dank bescheidener Isolierung der Warmwasserrohre (falls sie überhaupt isoliert wurden) dauert es bis zu 5 Minuten die man das Warm - Wasser laufen lassen muss, bis tatsächlich warmes Wasser bei ihr ankommt!!! Und das in den Leitungen abgekühlte Wasser muss sie ja letztlich alles mitbezahlen, denn es wurde ja mit Gas aufgeheizt (um nachher in den Leitungen wieder kalt zu werden). Als dann noch die Preissteigerungen infolge des Ukraine - Krieges hinzukamen, fragte meine Freundin sich, wie sie das noch bezahlen soll. Ich hatte eine ganz kleine, einfache Lösung anzubieten und brachte ihr 2 kleine chinesische Wasserhähne mit eingebauter Elektroheizung mit. Der eine für das Waschbecken in der Küche, (mit 3 KW Leistung ) wo sie jetzt sofort mit Strom beheiztes warmes Wasser bekommt und auch nur so viel bezahlen muss, wie sie wirklich verbraucht. Dies Gerät war steckerfertig und ließ sich leicht selber einbauen.
Das zweite Gerät, mit 6KW Leistung ist eigentlich für die Dusche etwas schwach auf der Brust, aber wenn man nicht anspruchsvoll ist, sollte es für eine Dusche doch gerade noch gehen, und eben die Unabhängigkeit von der antiquierten Gasheizung zumindest bei der Warmwassergewinnung erreichen.
Aber ach, der herbeigerufene Elektriker sagte, bei 6 KW sei da leider nichts zu machen. Die alten Alu - Leitungen in Haus und Wohnung erlauben keine Nutzung eines so starken Elektrogeräts. da würde wohl die ganze Wohnung in Flammen aufgehen
Da lobe ich mir meinen Schwiegervater, der unser Haus in den 60 -ern bauen ließ, aber wegen vielen Strombedürftigen Details eine sehr solide Stromtechnik nutzte. Nach seinem Tod haben wir das Haus übernommen und ich staunte nicht schlecht, was man alles elektrisch betreiben kann: Fußbodenheizung, Poolheizung im Keller, Brotschneidemaschine, elektrischer Herd, elektrische Brotmaschine... Dadurch war es für uns kein Problem, die ursprünglich gasbetriebene Heizung auf elektrisch umzubauen, die Dusche kann schon mal bis zu 25 KW ziehen*, ohne das es Probleme mit den Leitungen gibt. Dass 6 KW schon ein unlösbares Problem sein könnten, war mir daher nicht in den Sinn gekommen...
* Die 25 KW habe ich dem Gerät inzwischen ausgetrieben indem ich die Temperatur am Gerät auf knapp 40°C heruntergeregelt habe, dadurch verbraucht das Gerät nur noch 8-12 KW, was schon mal deutlich besser ist.