Ein Treffpunkt für deutschsprachige Rumänen und Rumänienfreunde
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Ein "Reisebericht" der besonderen Art - denn das "Reiseziel" war die Universität Bukarest. Erst einmal etwas zur Unterkunft auf dieser "Reise":
"Das Wohnheim war in seiner baulichen Substanz ziemlich heruntergekommen und nicht mit mitteleuropäischen Verhältnissen zu vergleichen. Für den Sommerkurs hatte man zwei Etagen hergerichtet, jedoch die übrigen Stockwerke so gelassen wie sie die regulären Bewohner hinterlassen hatten. Diese Etagen waren der Ursprung der Kakerlaken-Invasion die über uns hereinbrach. Zuerst bekämpfte ich diese Tiere mit harten Chemikalien, dann gewöhnte ich mich doch etwas an sie und ging nur noch (auch im Interesse der eigenen Gesundheit) mit einem kräftigen Schlag mit der Schuhsohle gegen sie vor. " - Fortsetzung folgt
"Der Grammatikteil des Sprachkurses beschränkte sich auf jenen Teil der rumänischen Grammatik, mit dem ausländische Studierende besondere Schwierigkeiten haben. Dann beschäftigten wir uns mit der Lyrik des Nationalpoeten Mihai Eminescu und der rumänischen literarischen Folklore. Dies zusammen mit einer Einführung in die rumänische Literatur erwies sich als sehr produktiv, und die Teilnehmer waren sehr zufrieden. Leider wurde der Kurs nach eineinhalb Wochen immer mehr auf die Abschlußveranstaltung hin ausgerichtet. Als diese Vorbereitungen in der dritten Woche die gesamte Kurszeit in Anspruch nahmen, machte sich unter den Teilnehmern Unmut breit." - Fortsetzung folgt.
Nochmal Wohnheim: "Die Zimmer wurden meistens von zwei Teilnehmern belegt und waren mit dem Notwendigsten ausgestattet. Es fehlt jedoch oft an Dingen, an die wir nicht denken. Ich empfehle eine Rolle Plastik-Paketklebeband und ein paar Meter Klingeldraht mitzunehmen. Hiermit kann man all die kleinen Reparaturmaßnahmen vornehmen, die ein rumänisches Wohnheimzimmer für uns bewohnbar machen. Zum Beispiel gibt es keine Waschbeckenstöpsel. Mit dem Klebeband ist das Waschbecken in Sekundenschnelle für die Handwäsche hergerichtet und der Klingeldraht kann als Wäscheleine dienen." - Fortsetzung folgt.
Zuletzt geändert von Klaus am Sa 18. Mai 2019, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Leider blieb ein großer Teil der Teilnehmer die meiste Zeit im Wohnheim und ging nur zu offiziellen Verstaltungen oder im Rahmen einer Gruppe aus. Ich dagegen nutzte jede freie Minute mich ins rumänische Alltagsleben zu stürzen. Hier half mir allerdings, daß ich Freunde in Bukarest habe und mich von ihnen zu allen ihren Freunden und Verwandten mitnehmen ließ. So bekommt man auch Einblick in die (für uns ungewohnte) Notwendigkeit sich pausenlos mit der Sicherung des Überlebens zu beschäftigen." - Wird fortgesetzt.
"Für denjenigen der noch nie in Rumänien war ist der abschließende Ausflug sicher sehr interessant, da Bukarest doch ein etwas einseitiges Bild von Rumänien gibt. Ich nahm jedoch an diesem Ausflug nicht teil, da ich schon am ersten Wochenende Freunde in Brașov/Kronstadt besucht hatte. Statt dessen fuhr ich nach Ende des Kurses mit meinen Bukarester Freunden ins Donaudelta. Dieser Ausflug ist sehr empfehlenswert, setzt jedoch etwas Abenteuerlust voraus. Jeden Tag um 23 Uhr 45 fährt ein Nachtzug von București Obor nach Tulcea. Dort gibt es gleich neben dem Bahnhof die Fahrscheine für die Donau-Linienschiffe. Wir haben in der Nähe von Crișan gezeltet und uns hauptsächlich von den reichlich gefangenen Fischen ernährt." - Schluss folgt.
"Die Wochen in Rumänien haben in mir einen tiefen Eindruck hinterlassen, den eine touristische Reise wohl nie erreichen kann. Von der wissenschaftlichen Seite her ist besonders die Verbindung zum Institut de Cercetari Etnologice și Dialoctologice die ich knüpfen konnte von Bedeutung, da gerade im Augenblick die Ethnomusikologie an unserem Institut aufgebaut wird und hier eine fruchtbare Zusammenarbeit zu erwarten ist. Ich hoffe, daß es dem DAAD auch weiterhin möglich sein wird, deutsche Studierende im bisherigen Umfang nach Rumänien zu senden."
So der Bericht, wie ich ihn nach dem Aufenthalt im Sommer 1984 in Bukarest auf den Schreibmaschine eingetippt habe. Zeichensetzungs- und Rechtschreibfehler habe ich nicht korrigiert und es ist wohl noch die gute "Alte deutsche Rechtschreibung".
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