Rumänienforum

Ich erinnere mich daran, dass ich im letzten Jahrtausend mal Latein in der Schule hatte...
Silva heisst Wald...
Somit müsste „Trans silva” soviel wie durch den Wald (oder die Wälder) bedeuten...
Leider sind von denen im heutigen Transsylvanien nicht mehr viele übrig und wenn wir nicht aufpassen werden wohl auch bald die Karpaten einer Wüstenregion gleichen!

Egal ob ungarisch oder rumänisch!

Wir lernten in der Schule so etwas wie "das Land jenseits der Wälder", "trans" ist im Lateinischen soweit ich weiß jenseits/ gegenüber.
Auch wurde uns erzählt, (wohl in dem einen Jahr als ich in der 9. Klasse in Klausenburg latein hatte, die römischen Geschichtsschreiber hätten über diese Landstriche berichtet, das Gras sei so hoch gestanden, dass man mitunter Ross und Reiter darin nicht mehr sehen konnte. (So weit meine Erinnerung das von vor ca 50 Jahren festgehalten hat. - viel habe ich nicht aus jenem 1 Jahr Latein behalten).
Sebastian

Sebastian hat geschrieben: ↑Sa 2. Mai 2020, 22:07 Wir lernten in der Schule so etwas wie "das Land jenseits der Wälder", "trans" ist im Lateinischen soweit ich weiß jenseits/ gegenüber.
Auch wurde uns erzählt, (wohl in dem einen Jahr als ich in der 9. Klasse in Klausenburg latein hatte, die römischen Geschichtsschreiber hätten über diese Landstriche berichtet, das Gras sei so hoch gestanden, dass man mitunter Ross und Reiter darin nicht mehr sehen konnte. (So weit meine Erinnerung das von vor ca 50 Jahren festgehalten hat. - viel habe ich nicht aus jenem 1 Jahr Latein behalten).
Sebastian

Mit dem Lateinunterricht geht es mir genauso
Ich habe nun kurz mal Google bemüht...
trans (alleine) = über
trans silva = durch den Wald
Aber, wie auch Du, hatte ich bloss ein Jahr und war nicht sonderlich interressiert daran
Silva ist mir „geblieben”, wegen Silvaplana (Ebener Wald) Einer Ortschaft in der Schweiz
... Im Graubünden gibt es noch einige Orte mit „lustigen” Namen, so zum Beispiel „Vulpera”, was aber nichts mit Füchsen zu tun hat...
...So! Fertig jetzt mit offtopic!

Von einer Besetzung Budapests durch rumänische Truppen habe ich zum ersten Mal durch eine Fensehsendung von Digi24 mit dem Titel "1918" gehört. Hatte ich da noch geglaubt, dass diese Besetzung der Abschluss des Ersten Weltkriegs war, musste ich inzwischen feststellen, dass es nach dem Weltkrieg noch einen eigenständigen Ungarisch-Rumänischen Krieg gegeben hat.

Zu diesem Thema gibt es einen (diesmal sehr ausführlichen) Wikipedia-Artikel, der aus mich einen sehr fundierten Eindruck macht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ungarisch ... cher_Krieg

Inzwischen hat sich zum Thema auch der europäische Pressedienst "eurotopics" zu Wort gemeldet:

https://www.eurotopics.net/de/239869/ru ... zeklerland#

Klaus hat geschrieben: ↑Mo 4. Mai 2020, 14:29 Inzwischen hat sich zum Thema auch der europäische Pressedienst "eurotopics" zu Wort gemeldet:

https://www.eurotopics.net/de/239869/ru ... zeklerland#

In dem Originalartikel (auf rumänisch) wird das Ganze noch etwas ausführlicher besprochen - wenn ich es richtig verstanden habe - geht es darum, dass dieses "Einreichen der Autonomieforderung wohl ein abgekartertes Spiel sei, von dem niemand der sich auskennt erwarten könne, dass es durchkommt. Es ginge laut Gergely nur um eine Art theatralischen Kräftemessens, bei dem der Ausgang von vorne herein fest steht. Und Johannis habe das absichtlich in den Medien überspitzt dargestellt um den politischen Gegner in ein schlechtes Licht zu rücken...

So in etwa habe ich das verstanden, erhebe aber nicht den Anspruch, es ganz durchschaut zu haben, da der Autor auf viele mir nicht bekannte Zusammenhänge anspielt und bewußt dopppel/ mehrdeutig formuliert.
Insgesamt jedoch ist die zentrale Aussage: "zum Glück kann Siebenbürgen nicht den Ungarn gegeben werden, denn (Schock und Entsetzen!) es gehört ihnen schon. So wie es auch den Rumänen, den Siebenbürger Sachsen, den Armeniern, Roma und anderen dort lebenden Sprachgruppen gehört. Siebenbürgen gehört all jenen, die es ihr 'Zuhause' nennen, ganz gleich, wann sie hierher 'gezogen' sind.“ eine Aussage die ich voll unterschreiben würde!
Sebastian

Die NZZ (Neue Zürcher Zeitung) hat heute einen Beitrag dazu geleistet:
Klick

Ja, der Artikel ist lesenswert und spricht viele wesentliche Punkte dieses Konflikts an.
Wobei ich noch einen Punkt hervorheben möchte, der in dem Artikel nicht genannt wurde.
Trotz aller Reibereien ist das Miteinander von Ungarn, Rumänen und Deutschen in Siebenbürgen über Jahrhunderte gelebt worden. Im Großen und Ganzen kommen diese 3 Völkerschaften in Siebenbürgen gut miteinander aus. Weitaus leichter ist es z.B. Rumänen aus der "Walachei" oder der rumänischen Moldau gegen die Ungarn aufzuhetzen, was immer wieder von rumänischen Nationalisten gemacht wurde.
Jammerschade, dass ausgerechnet Iohannis sich ohne Not vor diesen Karren spannen läßt

Zumindest in meiner Generation haben in Siebenbürgen die meisten Menschen genügend Kontakt mit den anderen beiden Völkern gehabt, dass sie diese besser einschätzen können und deren Denkweise, ihre problematischen wie auch ihre guten Seiten kennen. Deshalb sind es meist auch nicht die Rumänen aus Siebenbürgen, sondern eher die übrigen, die den Ungarn Abspaltung, Feindlichkeit... unterstellen. Wirklich schade, dass Iohannis dies so leichtfertig missachtet hat.
Sebastian - der gelernt hat, Ungarn wie Rumänen gleichermaßen zu schätzen -

Jetzt hat sich auch Keno Verseck zum Thema zu Wort gemeldet:

https://www.dw.com/de/rum%C3%A4niens-de ... a-53434577

Ja, Keno Verseck kennt sich sehr gut aus und kann die Dinge gut auf den Punkt bringen.
Zitat: "Orbán pumpt Millionensummen nach Siebenbürgen

Mit den jetzigen Äußerungen habe sich Klaus Iohannis persönlich aus den Reihen der europäischen Politiker disqualifiziert, schreibt der prominente liberale siebenbürgisch-ungarische Anwalt Péter Eckstein-Kovács. Der ehemalige Dissident und Bürgerrechtler Gabriel Andreescu spricht davon, dass Johannis der "fatalen Entfremdung der ungarischen Gemeinschaft Rumäniens" den Weg ebne. "Statt darauf hinzuwirken, dass die Ungarn sich in Rumänien zuhause fühlten, hat der rumänische Staat sie seit Jahrzehnten drangsaliert und gedemütigt", schreibt Andreescu. "Heute hat der rumänische Staat die Kontrolle über das Leben der Ungarn in Siebenbürgen großenteils verloren."

Die weitgehende Kontrolle darüber übt inzwischen Ungarns Premier Viktor Orbán aus. Seine Regierung pumpt jährlich viele Dutzend Millionen Euro nach Siebenbürgen, um die dortigen Ungarn zu unterstützen. Orbán braucht die Auslandsungarn, von denen viele die ungarische Staatsbürgerschaft besitzen, als Wähler.

Ich hatte mich schon vor 2-3 Jahren sehr gewundert wie enthusiastisch eine gute Siebenbürger Freundin (aus ungarischer Familie) über Orbán sprach, den wir ja hier in D wegen seiner nationalistischen und undemokratischen Seiten nicht gerade schätzen. Wenn man freilich bedenkt, was er für die ungarische Minderheit in Siebenbürgen tut, kann man ds ein Stück weit verstehen.
Mich wunderte es immer schon sehr, wie wenig meine Freundin, die ich sonst als mündige, gut informierte Bürgerin kenne und schätze, auf diesem Auge doch sehr blind ist.
Sebastian