Ein Schwank aus meinem Leben - aus der Zeit, als ich noch in Rumänien lebte und nicht einmal im Traum an Deutschland dachte.
Als 10 - jähriger war ich zum ersten mal in Padis in den Apuseni auf einem denkwürdigen Ferienlager des Klausenburger "Pionierhauses". Das Ferienlager war ziemlich groß aufgezogen und muss hunderte Kinder und Jugendliche erreicht haben, wobei es aber vermutlich nicht bei vielen so eingeschlagen hat wie bei mir.
Es war ein Zeltlager mit 2 großen, beheizbaren Zelten die 20-30 Schlafplätze hatten sowie etlichen Zelten für 4 -8 Personen, wo die etwas älteren Teilnehmer schliefen.
Von da aus machten wir etwa alle 2 Tage Ausflüge zu den verschiedensten Höhlen, Schluchten, Avenen (Einsturzschächte von 30 bis über 100m Tiefe) und Quelltöpfen im Padis - Gebiet.
Als ich schon etwas älter war, (2-3 Jahre später) durfte ich dann auch an den 2- Tages - Touren über den Galbena - Rundweg teilnehmen. Die Übernachtung dort war eines meiner schönsten Erlebnisse überhaupt. Wir hatten in dem Wald oberhalb des Quelltopfes "Izbucul Galbenei" einen Platz mitten zwischen hohen alten Buchen ausgewählt und vorbereitet. Erst wurde alles Holz abgesammelt und mit Decken das ganze Laub "weggefegt", so dass auf einer großen Fläche zwischen den Bäumen kein brennbares Material mehr herumlag. Dann wurde ein Holzstoß für ein Lagerfeuer aufgeschichtet und in sicherem Abstand ein Holzlager zum Nachlegen angelegt. Unweit der Feuerstelle bauten wir noch ein mittelgroßes Zelt auf, in dem man sich zur Nacht zurückziehen konnte. Als es dunkler wurde, haben wir das Feuer angezündet und uns im großen Kreis um das Feuer auf den weichen Waldboden hingelegt. Dann haben wir Lieder gesungen, geplaudert, ab und zu Holz nachgelegt und uns einfach an dem Feuer erfreut. Es war auch ein denkwürdiger Eindruck. Das Feuer beleuchtete von unten die Stämme und vor allem die Äste der alten Buchen, so dass die Blätter sich ständig leicht im Aufwind der warmen Luft bewegten. Sie leuchteten Golden und es entstand von unten gesehen das Bild einer goldenen Kuppel, so wie in einem hohen Kirchengewölbe und dieses Bild zusammen mit der besinnlichen Stimmung, den Liedern und der Ruhe (ich habe - wie die meisten anderen - um das Feuer herum die Nacht schlafend zugebracht) prägten sich mir tief ein und gaben dem Platz eine Aura wie ich sie seither nie wieder erlebt habe.
Dieses wie viele andere Naturerlebnisse verbanden mich zutiefst mit den Apuseni, so dass sie "meine zweite Heimat" wurden und bis Heute geblieben sind. Deutschland ist dann wohl meine 3. Heimat??
Sebastian