Der Machtkampf in der Politik, sowohl ein Auslöser als auch eine Folge der Entlassung des Gesundheitsministers Vlad Voiculescu vor zwei Wochen, bestimmt in Rumänien den Alltag.
"Die Politiker rempeln sich an wie beim Autoscooter auf dem Jahrmarkt", beschreibt Branişte die Lage im DW-Interview. "Es ist ein einziger Machtkampf, in dem sie sich gegenseitig ein Grab schaufeln. Sie sind vom Rest der Welt weit entfernt, von den Menschen und dem, was sie eigentlich tun sollten. Es ist alles so kleinlich. Man merkt, wie brüchig und kleinlich die Politik ist und wie blind für die Nöte der Menschen. Das ist sehr traurig. Sicherlich wussten wir das auch vor der Pandemie, aber jetzt wird es auf noch schmerzhaftere Weise deutlich", fasst die rumänische Autorin die Situation zusammen. Sie erzählt anschließend von einer Statistik, die sie vor kurzem gelesen habe: In Rumänien sei die Zahl der Nicht-Corona-Toten gestiegen. Viele Menschen würden aus Angst vor den Zuständen im Krankenhaus auf einen Aufenthalt dort verzichten - und zahlen dabei einen hohen Preis.
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