Keine neue Mineriade?

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Klaus
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Keine neue Mineriade?

Beitrag von Klaus »

"Im rumänischen Schiltal (Valea Jiului) streiken rund 100 Bergleute der Lupeni-Grube unter Tage, weil sie seit drei Monaten keinen Lohn erhalten haben. Ihr Arbeitgeber Hunedoara S.A., letztlich staatlich verwaltet, ist seit 14 Monaten insolvent. Die Regierung versprach nun, für Gehälter und Sozialleistungen aufzukommen. Medien prangern an, dass Rumänien die Bergbauregion zur Perspektivlosigkeit verdammt."

https://www.eurotopics.net/de/256831/be ... kwd=256831
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Sebastian
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Re: Keine neue Mineriade?

Beitrag von Sebastian »

Perspektiven ließen sich nur mit viel Geld und Einsatz aufbauen, und selbst in einem reichen Land wie D ist das nicht ganz so einfach, Braunkohle - Arbeitern neue Arbeitsfelder und Erwerbsmöglichkeiten zu erschließen. Und selbst wenn es dafür einen gut bestückten EU - Fond geben sollte - die Erfahrung hat gezeigt, dass Rumänien solche Gelder nur dann abruft, wenn es hochgestellte Spezis gibt, die selber gut den Rahm aus solch einem Topf abschöpfen können. Dann sind sie ja auch bereit, beim Erschließen solcher Quellen zu helfen.
Nur ein lokales Beispiel: Bei uns sieht man jeden Abend /Nachts im Umkreis weitaus mehr helle Punkte - überall wo noch ein kleiner Bauernhof steht - vor 1 Jahr sah ich von vor meinem Haus maximal 3 Lichter, jetzt sehe ich mindestens 10. Hintergrund: Mit EU - Mitteln (wohl für benachteiligte Bergregionen) bekam jeder noch so kleine Bauernhof in der Umgebung einen Metall - Mast mit Solarpaneel, Gleichrichteranlage, Lichtsensor und Straßenlaterne aufgebaut. Obwohl das einerseits eine tolle Aktion ist, frage ich mich ob die (vom Hören - Sagen her ) je 5.000 € pro Mast nicht auch sinnvoller hätten eingesetzt werden können. Denn: bei mindestens 8 von 10 solcher Masten geht in mindestens 5-20 m Entfernung eine Niederstromleitung zu dem Bauernhof vorbei. Diese anzuzapfen und einen Mast aufzustellen oder die Lampe an der Außenwand des Hauses /Stalls anzubringen hätte gewiß weitaus weniger gekostet, und zumindest hier in der Region kommt der Strom ohnehin aus Wasserkraftwerken aus Ceausescus zeiten, ebenso wie 99 % aller Bauernhöfe seinerzeit ans Stromnetz angeschlossen wurden... Und wenn es primär um die Gewinnung von Solarstrom gehen sollte, so könnte man ja anstelle der solchermaßen teuer installierten ziemlich kleinen Einzelpaneele auf einem hohen Berg ein Feld von z.B. 1 Ha großer Solarpaneeele aufbauen, gut mit Stacheldraht und Videokameras absichern und hätte den 10 - Fachen Ertrag an Solarstrom für das selbe EU - Geld.
Bei dieser Vorgehensweise gibt es nur wenige Vorteile:

1. Der Spezi, dem die Firma gehört, die die Solarmasten verkauft und aufbaut macht einen um so größeren Gewinn, je mehr Bauernhöfe sie versorgen kann.
2. Auch bei Stromausfall leuchten die Solarlampen die ganze Nacht über.
3. Niemand braucht sich um die Stromkosten und deren Verrechnung zu kümmern.

Ich frage mich nur, wer in Zukunft dafür sorgen wird, bei Reparaturen diese Masten zu warten?? Ich habe über 1 Jahr erfolglos gewartet, dass man mir einen neuen Stromzähler einbaut, wie lange müssen wohl diese Bauern dann warten, bis jemand kommt, um ihre Masten zu warten??? (Es sei denn, es wurden "perfekte Sollbruchstellen eingebaut, um dafür zu sorgen, dass alle Anlagen gleiczeitig "in Störung gehen" und die Firma gut verdienen kann, wenn ihre Mitarbeiter diese Fehler weiträumig reparieren können. :lol: :x

Sebastian
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